„Seit ich auf dieser Schule als Lehrer arbeite, gab es noch nie einen Oberstufenraum. Herzlichen Glückwunsch!”, sagte Herr Rockelmann, als der neue Oberstufenraum am Freitag feierlich eröffnet wurde.
Die Eröffnung des Oberstufenraums ist seit Jahren ein beliebter Punkt im Wahlprogramm der Schulsprecherwahl; an der Umsetzung scheiterte jedes Team bislang kläglich. Doch dieses Jahr ist es endlich so weit: Das Arndt-Gymnasium hat wieder einen Oberstufenraum! In den letzten Tagen sah man Teile des Schulsprecherteams häufiger auf den Schulfluren mit Lehrer*innen diskutieren, in der SV-Sitzung wurden verschiedene Konzepte zur Handhabung des Schlüssels diskutiert und Druck von Seiten der Schülerschaft kam ebenfalls hinzu. Es muss wohl einiges an Überzeugungsarbeit geleistet worden sein, damit die Schulgemeinschaft ihren ersten, eigenen Raum beziehen konnte.
In jeder US-amerikanischen Highschool Serie sieht man, wie sich die Protagonisten in großen Räumen mit Plüschsofas, Teppich und Getränkeautomaten aufhalten – ein gemütliches Beisammensein. Einen Teppich haben wir nicht und statt eines Getränkeautomaten muss ein alter Kühlschrank herhalten, doch die Grundidee des Raumes bleibt wohl die gleiche: die Schaffung eines Rückzugortes für die Schüler*innen in den Pausen oder Freistunden. Ein Ort, an dem man herumalbern kann, sich austauscht oder den Unterricht vorbereitet. Ein Ort, der es den Schüler*innen eines Jahrgangs ermöglicht, sich kennenzulernen und Kontakt zu halten, weil der feste Klassenverbund aufgelöst wurde.
Momentan mag die Einrichtung noch nicht sehr einladend sein; wir als Oberstufenschüler*innen hatten jedoch auch kaum Zeit, um dem Raum eine persönliche Note zu verleihen. Geplant ist die Anschaffung eines Kickers, eines großen Whiteboards und eventuell spendiert der Kunst-LK Bilder, mit denen wir die Wände dekorieren könnten. Alles in allem würde der Raum dadurch noch viel fröhlicher werden.
Doch bevor man neue Dinge fordert, sollte man sich ersteinmal für das Geschaffene bedanken. Sicherlich haben auch die vorigen Schulsprecherteams schon einiges an Arbeit geleistet, damit der Raum genutzt werden kann, doch dem aktuellen Team verdanken wir, dass wir ihn nun auch wirklich betreten können. Sie haben ihn ausgemistet, Möbel umgestellt und Herrn Rockelmann so lange bedrängt, bis er das Signal gegeben hat. Um das zu feiern, wurde nach der Eröffnung sogar feierlich ein Band mit einer Schere durchgeschnitten. An dieser Stelle also ein großes Dankeschön an das Schulsprecher-Team!
Wir als Oberstufe haben jetzt unseren eigenen Raum. Einen Ruhepol im hektischen Schulalltag. Es reicht, durch die Tür zu schlüpfen, um dem Treiben auf den Schulfluren für geraume Zeit zu entkommen. Allerdings heißt dies nicht, dass wir uns nun allzeit zurücklehnen können. Wir müssen sorgsam mit dem Raum umgehen, den Schlüsseldienst gewissenhaft ausführen und lernen, was es heißt, für eine Gruppe von Menschen innerhalb einer Räumlichkeit die Verantwortung zu tragen, für sie zu haften. Denn sollte irgendein Idiot auf die Idee kommen, den Schlüssel zu verlieren oder Vandalismus zu betreiben, „dann wird der Raum unverzüglich wieder dichtgemacht.”, so Herr Rockelmann. Also benehmt euch und freut euch, denn auf diesen Raum haben wir wirklich sehr lange gewartet!
Luise Dahns, Q3