Null durchdacht – Widersprüche bei den Corona-Regelungen
Null durchdacht – Widersprüche bei den Corona-Regelungen

Null durchdacht – Widersprüche bei den Corona-Regelungen

Seit dem 10.08. sind die Schüler*innen und Lehrer*innen des Arndt-Gymnasiums wieder im Schulbetrieb. Natürlich mussten einige Vorkehrungen bezüglich der Corona-Pandemie 2020 getroffen werden. So muss man in den Schulfluren, auf den Toiletten und in der Mensa-Schlange eine Atemschutzmaske tragen, sich die Hände so oft wie möglich desinfizieren und generell voneinander Abstand halten. Es steht außer Frage, dass die Einführung dieser Maßnahmen sehr sinnvoll und notwendig war, um dem Homeschooling aus dem Weg zu gehen. Dennoch gibt es Dinge, die meiner Meinung nach unzureichend geregelt wurden. Und das ist unter anderem der Sportunterricht!

Wir hatten bis jetzt keine richtige Sportstunde, seit die Schule wieder losgegangen ist und das ist nicht mal die Schuld der Sportlehrer*innen. Da unsere Schule eine wirklich winzige Turnhalle besitzt und der Bau einer neuen nicht in absehbarer Zeit stattfindet, haben wir außer des Sportplatzes keine gute Alternative, denn nur manche Klassen haben das Glück, die Erich-Kästner- oder FU-Turnhalle nutzen zu dürfen. Nun ist es kein Problem, im Sommer auf dem Sportplatz zu sein, doch wir gehen jetzt auf den Winter zu und draußen wird es immer kälter. Falls es regnen oder sogar schneien sollte, wäre das kein angenehmer Sportunterricht. In der Turnhalle sind lediglich noch Sportarten wie zum Beispiel Yoga erlaubt. Und dies ist leider nicht jedermanns Sache!

Mir ist durchaus bewusst, dass wir uns alle zusammenreißen müssen, um die jetzige Situation zu überstehen, aber an einigen Stellen hat der Senat einfach Denkfehler gemacht. Wir saßen bis vor einer Woche doch auch noch dicht an dicht im Klassenraum, ohne eine Maske zu tragen und einen Sitzplan einzuhalten. Dies ist an unserer Schule auch nahezu unmöglich, da wir das Fachraumprinzip haben, sodass man für jede Stunde in einen anderen Raum muss. Schließlich ist jeder Raum anders konzipiert. Als Beispiel muss man sich nur mal den Musikraum unserer Schule anzuschauen. Nach einer Doppelstunde ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass man sich bei seinem Nachbarn nicht infiziert hat, falls dieser den Virus in sich trägt.

Worauf ich hinaus will ist, dass man den Schüler*innen im Sportunterricht nicht verbieten kann, in der Halle Sport zu machen oder die Fußballteams nach 20 Minuten zu tauschen, um sie im gleichen Zuge 5 Zentimeter nebeneinander hinzusetzen. Entweder stellt man klare Regeln auf oder man lässt es, aber in sich unlogische Gesetze zu erlassen und dann die Schüler*innen anzumeckern, sie sollten doch mal etwas Dankbarkeit zeigen, dass sie überhaupt noch in der Schule sind, ist für mich unnötig! Manche Klassen gehen spazieren, statt Sport zu machen. Klar kann man jetzt sagen: “Immerhin etwas”, aber was ist der nächste Schritt? Theorie im Klassenzimmer?

Mir geht es gar nicht darum, dass die Dinge, die wir im Sportunterricht machen, schlecht sind. Das auf keinen Fall. Mir ist es wichtig, dass man die Regelungen gründlicher durchdenkt. Uns den Sport zu verbieten, ist die eine Sache, aber gleichzeitig alle Sicherheitsmaßnahmen über Bord zu werfen, sobald man das Klassenzimmer betritt, ist ein vollkommener Widerspruch in sich.

Eine andere, wirklich nicht durchdachte Neuerung ist das warme Essen in der Mensa. Wo man vor Kurzem noch gemeinsam an den Tischen sitzen durfte, um sein Essen zu verzehren, ist das jetzt nicht mehr erlaubt. Stattdessen bekommt man seine Mahlzeit jeden Tag in einer Gabelbox zusammen mit einer Plastikgabel in die Hand gedrückt, die weder stabil noch umweltfreundlich ist. Hinzu kommt, dass wir keinesfalls in der Mensa verweilen dürfen, nein, denn essen ist nur noch auf dem Schulhof erlaubt. Aber nicht auf dem Sportplatz, obwohl der ca. 3/4 unseres Schulhofes ausmacht. Es ist doch geradezu eine Frechheit, uns Schüler*innen auf den kalten Schulhof mit dem Essen in der Hand zu schicken! Auch hier wurde mal wieder nicht aus der Sicht eines Schülers überlegt.

Also appelliere ich an den Senat: Entweder ihr macht ein neues, in sich schlüssiges Konzept oder wir Schüler*innen meckern weiter rum!

Luise Dahns, 10a

Hat dir der Beitrag gefallen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert